Samstag, 26. Januar 2013

Wärmedämmung 3: Das hässliche deutsche

Wärmedämmung ist also wirtschaftlicher Unsinn und zu teuer und gefährlich und giftig zudem.











Die Fotos beweisen: Gedämmte Häuser sind zeitlos hässlich, ganze Straßenzeilen sehen inzwischen so aus. Und aus Fenstern werden düstere Löcher, regelrechte Schießscharten.
Wieso machen wir das also eigentlich?

Der Deutsche: Alles muss immer perfekt sein

Denn nicht jeder macht das. In den Niederlanden fiel dem Handwerkerhasser auf, wie dünn dort die Mauern überall sind. Fast überall nur um die zehn Zentimeter, zudem oft nur Einfachverglasung. Ernergieverpulverer! Wie konnten sie dort mit so etwas leben? Das gleiche Klima wie in Deutschland. Und unbestritten zwar schlechte Fußballspieler, aber doch sicherlich ein zivilisiertes Land!

Das Gleiche kann man ja mit Fug und Recht auch über Großbritannien sagen - und auch dort erschreckend wenig Bewusstsein für die Energieverschwendung durch mangelnde Dämmung und dünne Mauern. Schaut man sich die englischen viktorianischen Häuser an, kommt man der Antwort schon näher: Während mein Haus von 1898 Mauern so dick wie mittelalterliche Stadtbefestigungen hat, nämlich zwischen 90 und 60 Zentimeter stark, sind englische aus der Jahrhundertwende mit zarten 25 Zentimeter-Außenwänden ausgestattet.


Harwich
(C) Vera Kriebel, 2012

Parkend
(C) Vera Kriebel, 2012

Ein Haus - stark wie ein Stier?



Schon vor hundert Jahren waren wir Germanen also Vorreiter der allzu perfekten Bauweise. Vermutlich haben wir Deutschen bereits damals für die Ewigkeit gebaut und gedacht, dass ein Haus ohne dicke Mauern nicht die nächsten 30 Jahre überlebt. Pustekuchen, die zarten englischen Häuser stehen genauso solide wie unsere deutschen Burgen.

Das sollte man sich auch einmal überlegen, wenn man als Häuslebauer und Altbaubesitzer wieder die gesamten Ersparnisse zum nächsten Handwerker schleppen will, nur weil man meint, dass ein Haus ständiger Sanierung bedarf und immer vervollkomnet werden muss ...


Man kann auch mit ein wenig Verfall wundervoll leben, wie dieses Foto mitten aus dem quirrligen London beweist:



London, Nähe Liverpool Street
(c) Vera Kriebel, 2012

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